Vergiß mal alle Tools…!?

„Angesichts der überall präsenten Aufforderung zu ständigem und lebenslangem Lernen, der sich eigentlich niemand mehr entziehen sollte, muss gefragt werden, ob das Fass nicht irgendwann überläuft. Ist es da nicht zweckmäßig, auch das Verlernen in Erwägung zu ziehen?
Was bis heute handlungsleitend war, kann morgen schon obsolet werden. Widerstand gegen Veränderungen resultiert häufig genug aus inadäquaten Strukturen, veralteten Verfahren und ineffektiven Werkzeugen, an die sich Menschen aus Angst vor Desorientierung im Transformationsprozess klammern.“
So beginnt ein Artikel von Heiko Roehrl und Karsten Trebesch in einer Ausgabe der Zeitschrift OrganisationsEntwicklung . Sie fassen einen Aufsatz von Karl E. Weick zusammen, der diese provozierende Forderung „Drop your tools – or you will die!“ nicht nur so daher sagt, sondern auch anschaulich untermauert und uns so mitnimmt in eine Denkweise, die uns auf den ersten Blick vielleicht paradox vorkommen mag. (Aber man kennt uns ja inzwischen: Wir lieben Paradoxien, denn sie bestimmen das wirklich wahre Leben…)

Zugegeben, das ist ein Beitrag älteren Datums, aber aktuell wie nie zuvor:
In aller Munde sind die Fragen rund um die Zukunft des Fundraisings, denn allen ist klar, dass sich das klassische Fundraising der letzten Jahrzehnte drastisch verändern wird – und es verändert sich auch schon seit einiger Zeit. Nur: Erst jetzt werden die relevanten Fragen gestellt, Diskussionen gefordert und neue Formate gesucht. Nicht zuletzt wird hoffentlich der FundraisingKongress 2015 dieses Thema in aller Breite aufnehmen…
Aber was heißt das jetzt: Tools vergessen, absichtlich Verlernen? Ich kann doch nicht einfach die erprobten und bislang erfolgreichen Werkzeuge fallen lassen!!!
Doch, sagen die Autoren dieses Beitrages. Man muss das sogar können, sonst bedeutet das möglicherweise das totale Scheitern – oder sogar den Tod! Wir meinen, genau deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken. Den folgenden Artikel empfehlen wir ausdrücklich als Urlaubslektüre: Einmal im Liegestuhl „ungestraft“ völlig Querdenken – sieht oder hört ja keiner, und es passiert ja auch nichts – erstmal…
Was die LeserInnen erwartet
Karl E. Weick beschreibt in 10 einleuchtenden Erklärungen sehr anschaulich, wie fatal das Festhalten an den liebgewonnenen Werkzeugen sein kann. Diese Übertragung ist hilfreich, um das eigene Denken und Handeln zu reflektieren und andere besser zu verstehen. Und vielleicht ändert sich ja doch was…
Neugierig auf den Artikel geworden? – Dann hier klicken !
Unser Blog geht damit in die Sommerpause – wir wünschen allen LeserInnen eine erholsame, sonnige Auszeit!
…und hier kommt noch ein aktueller Lesetipp:
Karl E. Weick, Das Unerwartete managen: Wie Unternehmen aus Extremsituationen lernen. (Na, oder auch nicht. solls ja geben…)
Mehr dazu unter https://www.schaeffer-poeschel.de/index.php?mod=bookdetail&product_id=IS-9783791029689-2